Elektrostatische Entladungen (ESD) sind in vielen Arbeitsbereichen ein ernstzunehmendes Risiko. Die falsche Kleidung kann Funken auslösen oder empfindliche elektronische Bauteile irreparabel beschädigen. Antistatische Arbeitskleidung ist insbesondere in Branchen wie der Chemie, Elektronikfertigung oder in explosionsgefährdeten Bereichen unerlässlich. Doch was genau macht Kleidung antistatisch, und welche europäischen Normen regeln diese Eigenschaften?
Warum Antistatik wichtig ist
Elektrostatische Aufladung entsteht durch Reibung, Kontakt oder Trennung von Materialien und kann sich durch Funken entladen. Solche Entladungen sind nicht nur potenziell gefährlich in brandgefährdeten Umgebungen, sondern können auch empfindliche elektronische Bauelemente zerstören. Hier kommt antistatische Kleidung ins Spiel: Sie leitet elektrische Ladungen kontrolliert ab und minimiert so die Gefahr von Entladungen.
Die europäischen Normen für antistatische Arbeitskleidung
EN 1149-5: 2008 – Schutz gegen elektrostatische Aufladungen
Die Norm EN 1149-5 legt Anforderungen an Kleidung fest, die elektrostatische Ladungen sicher ableitet. Sie wird vor allem in Bereichen eingesetzt, wo eine explosive Atmosphäre entstehen kann, wie in der Chemie- oder Petrochemiebranche. Wichtig zu beachten ist, dass diese Norm nicht für mit Sauerstoff angereicherte oder extrem brandgefährdete Umgebungen ausgelegt ist und auch keinen Schutz vor Netzspannungen bietet. Die Kleidung erfüllt ihre Schutzfunktion, indem sie eine Entladung verhindert, die Funken oder Brände auslösen könnte.
EN 61340-5-1: 2002 – Schutz empfindlicher Elektronik
Diese Norm ist speziell für die Elektronikbranche gedacht. Sie definiert Schutzmaßnahmen, die verhindern, dass elektrostatische Entladungen empfindliche Bauteile beschädigen. Dazu gehört neben der Kleidung auch die richtige Ausstattung wie antistatische Schuhe, Handschuhe oder Bodenbeläge. Die Kleidung nach dieser Norm muss sicherstellen, dass keine Entladungen auftreten, die die Funktionalität von Bauelementen gefährden könnten.
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Antistatische Arbeitskleidung ist mehr als nur ein Teil der Ausstattung – sie ist ein unverzichtbarer Schutz in Umgebungen, wo elektrostatische Entladungen zum Risiko werden können. Ob in explosionsgefährdeten Bereichen oder in der Elektronikfertigung, die Einhaltung der europäischen Normen EN 1149-5 und EN 61340-5-1 stellt sicher, dass sowohl Mitarbeiter als auch Produkte optimal geschützt sind.